Im Januar um Mitternacht
ein Spartakist stand auf der Wacht,
er stand mit Stolz, er stand mit Recht,
stand kämpfend gegen ein Tyranngeschlecht.
Und donnernd brüllt die Artillerie
Spartakus hat nur Infanterie
Granaten schlagen bei uns ein
Regierungstruppen stürmen Büxenstein
Und mit der Knarre in der Hand
er hinterm Zeitungsballen stand
die Kugeln pfeifen um ihn rum
der Spartakist er kümmert sich nicht drum
O Büxenstein, o Büxenstein
Spartakus heißt Kämpfer sein
Wir haben gekämpft bei Büxenstein
und dafür sperrt man uns ins Zuchthaus ein.
Gefangen – ach! – in Weh und Schmerz
Und dennoch hoffet unser Herz
Spartakus lebt! Spartakus siegt!
Frisch auf zum Kampf, Genoss‘, verzage nicht!
Und wofür kämpft der Spartakist?
Damit ihr’s alle, alle wißt:
Er kämpft für Freiheit und für Recht,
nicht länger sei der Arbeitsmann ein Knecht.
Und alle Menschen, arm und reich,
Sie sollen werden alle gleich,
Daß niemand leidet ferner Not,
und jeder hat genügend täglich Brot.
O Spree-Athen, o Spree-Athen,
viel Blut, viel Blut hast du gesehn,
in deinem Friedrichshaine ruht
so manches tapfere Spartakusblut.
Text: Verfasser unbekannt , Januar 1919 ? Berlin
Musik: Argonnerwald um Mitternacht