Es lebt noch eine Flamme
es grünt noch eine Saat
Verzage nicht, noch bange
Im Anfang war die Tat!
Die finsteren Wolken lagern
schwer auf dem greisen Land.
Die welken Blätter rascheln,
was glänzt, ist Herbstesstand.
Den Blick zum Staub gewendet
so hasten Sie dahin.
Verdüstert ihre Stirnen
Dumpf und gemein ihr Sinn
Doch seh ich Fäuste zittern
und Schläfen seh ich glüh ́n.
Zornadern seh ich schwellen
und Augen trotzig sprühn.
Es lebt noch eine Flamme,
es grünt noch eine Saat
Verzage nicht, noch bange
Im Anfang war die Tat!
Text: vermutlich Otto Erich Hartleben (1864-1905)
Musik: Peter H. Ortmann, 1919 (Freie Sängergemeinschaft Rheinland Westfalen, DÜ – Freie Arbeiter-Union Deutschlands /FAUD)
u. a. in: Klan, Ulrich / Nelles, Dieter: „Es lebt noch eine Flamme. Rheinische Anarcho-Syndikalisten/-innen in der Weimarer Republik und im Faschismus“ ( Trotzdem-Verlag 1990, S. 321-334)