Das Bauernwerk ist nix mehr wert

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Das Bauernwerk ist nix mehr wert
Der Handel hat sich bald verkehrt
Ist nix dabei als Müh und Bschwer‘
Wollt, dass der Teufel ein Baur wär!

In der Stadt und auf dem Markt
presst und handelt man mit mir so hart
Getreid‘ und Vieh gilt nichts mehr
Schmalz und Butter, der Topf bleibt her

Da kannst du buckeln vor jeder Tür
nur geb’n sie dir lieber nix darfür
Magd und Knecht woll’n ihren Lohn
Zahlst du nicht, laufen sie davon

Wer ist Herr und wer ist Knecht?
Das Bauernwerk ist gar so schlecht
Kommt aber d‘ Erntezeit ums Haus
Bauer, gib Geld und Steuer aus!

I hab drei Kühe, ist keine mein
gehör’n all drei in die Stadt hinein
Im Stall da steht ein lahmes Pferd
ein andres keinen Heller wert

Hab auf dem Feld Kohl angebaut
hab zwei Tag nicht nachgeschaut
war fast alles abgefressen
Ungeziefer hat drauf gesessen

Sieben Hühner, viel Gschrei
aber keines legt ein Ei
Sägespäne meine Streu
Im Stall ist weder Stroh noch Heu

Es blitzt und donnert um das Haus
Ich hab ein wütend Weib zu Haus
Die Stube qualmt, es regnet rein
Es könnte nimmer schlimmer sein

Tag und Nacht um unser Haus
Die Gläubiger setzen a nit aus
wie werf ich diese Qual nur ab?
Ich wollt, ich läge tief im Grab

Bin als Soldat gemustert word’n
Geschäft und Handel sind verlor’n
Glaub nicht, dass es ein Wunder wär
ich ging davon, steht das Haus dann leer

Will bei Gericht ein Redner werd’n
I wüsst‘ mir da schon gute Herrn
die geb’n wacker Geld dazu
und ich will schau’n, wie ich Ihn’n tue

Das Bauernwerk ist nix mehr wert
Der Handel hat sich bald verkehrt
Ist nix dabei als Müh und Bschwer
Wollt, daß der Teufel ein Baur wär!

Text: nach „Die Bauernklage“ von 1650, Fassung: Michael Zachcial.
Musik:  nach: „Der Bayrische Bauer“ um 1650, Bearbeitung und Zwischenspiel: Die Grenzgänger
Wolfgang Steinitz: Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters, Nr. 17a

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