Wir sind des Geyers schwarzer Haufen
Wir wollen mit Tyrannen raufen
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Als Adam grub und Eva spann
Wo war denn da der Edelmann?
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Sie schlugen uns mit Prügeln platt
sie machten uns mit Hunger satt
Spieß voran, drauf und dran …
Der Florian Geyer führt uns an
Den Bundschuh führn wir in der Fahn
trotz Acht und Bann
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Wir wölln nit länger sein der Knecht
leibeigen, Sklaven, ohne Recht,
Spieß voran …
Ein gleich Gesetz das wollen wir han
vom Fürsten bis zum Bauersmann
Spieß voran …
Geschlagen ziehen wir nach Haus
Unsre Kinder fechten es besser aus
Spieß voran, drauf und dran
Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn
Text: Strophe 1 von Hans Godwin Grimm, 1920, Strophe 2 in englischem Text überliefert aus dem Lollardenkrieg, deutsch aus dem ostpreußischen Bauernkrieg 1525, Strophen 5 von Heinrich von Reder (1888), Strophe 6 von Kurt Zacharias, Preußisch-Eylau (1921).
Musik: Die Melodie erinnert an die 1875 uraufgeführte „Moldau“ von Smetana, keine Angabe
Das Lied von „des Geyers“ schwarzem Haufen entstand vermutlich nach dem Ersten Weltkrieg unter Jugendlichen wobei nicht geklärt ist, ob der Text im bürgerlichen Wandervogel e.V. oder in der Arbeiterbewegung entstand. Die Behauptung im Wikipedia-Artikel, dass die Melodie von dem Hitler-Anhänger und Antisemiten Fritz Sotke stammt, ist jedenfalls falsch. Wahrscheinlicj entstand das Lied in Königsberg in einem linken, jüdischen Jugendbund um den späteren Rechtsanwalt Hans Litten.
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