Einsam stand ich und sah in die Afrikanischen dürren
Ebnen hinaus; vom Olymp reegnete Feuer herab.
Fernhin schlich das haagre Gebirg, wie ein wandelnd Gerippe
Hohl und einsam und kahl blickt’ aus der Höhe sein Haupt
Ach! nicht sprang, mit erfrischendem Grün der schattende Wald hier
In die tönende Luft üppig und herrlich empor
Unbekränzt ist die Stirne des Bergs und beredtsame Bäche
Kennet er kaum, es erreicht selten die Quelle das Tal
Keiner Herde vergeht am plätschernden Brunnen der Mittag,
Freundlich aus Bäumen hervor blickte kein wirtliches Dach
Unter dem Strauche saß ein ernster Vogel gesanglos
ängstlich eilte das Chor wandernder Störche vorbei
Nicht um Wasser rief ich dich an, Natur! in der Wüste,
Wasser bewahrte mir treulich das fromme Kamel.
Um der Haine Gesang, um Gestalten und Farben des Lebens
Bat ich, vom wandernden Vogel der Heimat gemahnt
Schönheit wollt ich, es gab die Natur mir Scherze zur Antwort
Schönheit – aber sie gab mir fast Entsetzen dafür
Auch den Eispol hab’ ich besucht; wie ein starrendes Chaos
Thürmte das Meer sich da schrecklich zum Himmel empor.
Tot in der Hülse von Schnee schlief hier das gefesselte Leben,
Und der eiserne Schlaf harrte des Tages umsonst.
Ach! nicht schlang um die Erde den wärmenden Arm der Olymp hier,
Wie Pygmalions Arm um die Geliebte sich schlang.
hier bewegt’ er ihr nicht mit dem Sonnenblicke den Busen,
Und in Regen und Tau sprach er nicht freundlich zu ihr.
Mutter Erde! rief ich, du bist zur Witwe geworden,
Dürftig und kinderlos lebst du in langsamer Zeit.
Nichts zu erzeugen und nichts zu pflegen in sorgender Liebe,
Alternd im Kinde sich nicht wiederzusehn, ist der Tod.
Aber vieleicht erwarmst du dereinst am Strale des Himmels,
Aus dem dürftigen Schlaf schmeichelt sein Othem dich auf;
Und, wie ein Samenkorn, durchbrichst du die eherne Hülse,
Und die knospende Welt windet sich schüchtern heraus.
Deine gesparte Kraft flammt auf in üppigem Frühling,
Rosen glühen und Wein sprudelt im kärglichen Nord.