Bruder Konrad der lag sieche
er konnte weder sterben
noch genesen nicht
den Abend und den Morgen
Bruder Konrad war in großen Sorgen
ich fahr dahin
Und das meins Herzens ein guter Will da wäre
Der mich in ein Kloster gäbe
zu andern schönen Frauen
das wär meins Herzens ein kühler Morgentau
alde ich fahre dahin
Ich will mein Kutten werfen in ein Hecke
und will mein Bett mit lichten Rosen decken
den Abend als den morgen
Hing denn mir der Teufel die Kutte um den Hals
alde ich fahr dahin.
Bruder Konrad der war stolze
ein wunderschöne Nonne
ging mit ihm durch das Holze
Was war in ihrem Sinne?
Es wollt die schöne Fraue
gar herrlich lernen singen
ich fahr dahin.
Bruder Konrad der war weise,
der baute ihr ein Kloster
auf das helle Eisen
darein da schaut Frau Sonnen
darein will er führen
die allerschönste Nonnen
ich fahr dahin
Bruder Konrad singt uns noch viel mehr
in kein Kloster kommt er nimmermehr
er will halt nimmer bleiben
er wollt noch viele malen
über die Klostermauer steigen
ich fahr dahin
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Fliegendes Blatt, 1560 – Nürnberg Valentin Newber