Ei, Bauer, lieber Bauer
Das Leben fällt mir sauer
Das Leben fällt mir auch so schwer
Ich wollt, daß ich kein Bauer wär
Ich habe ein verfallenes Haus
Die Mäuse schaun zum Fenster raus
Die Mäus Herr und ich der Knecht
So komm ich nimmer mehr zurecht
Ich hab auch noch drei alte Pferd
Davon is keins kein’n Kreuzer wert
Das eine blind, das andre faul
Das dritte hat kein‘ Zahn im Maul
Ei, Bauer, lieber Bauer …
Der Pfarrer sagt habt nur Geduld
und es ist alles Sündenschuld
wenn ich nur meinen Zehnten hab
das Wetter schlag auf oder ab
Mei, hört mir nur ein wenig zu
mit Weiden bind ich meine Schuh
kein Frucht hab ich mehr in der Scheur
und muss doch geben meine Steur
Fahr ich mein Obst dann auf den Markt
so pressen mich die Leut so stark
ich muss es fast schon schenken hin
wenn ich dann schau auf den Gewinn
Dann komm’n die Schuldner her zu mir
einer reißt da, der andere hier
dies treiben sie ein lange Weil
bis ich mein Geld mit ihnen teil
Drum ist mein Säckel immer leer
ach wenn ich nur nichts schuldig wär
Verwalter, Pfleger und die Bank
dieses Leben macht mich krank
Im Wirtshaus wär mir trefflich wohl
wann ich werd Bier und Tabak voll
doch borgt der Wirt mir nimmermehr
geb ich den letzten Acker her
Das ist in Kürze meine Klag
obwohl ich kaum die Hälfte sag
es glaubt kein Mensch, wenn er’s erfährt
wie jetzt die Bauer sind beschwert
Text und Musik: bei Wolfgang Steinitz
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