O laßt die Lust, das Große zu verderben
Und geht und sprecht von eurem Glücke nicht
Pflanzt keinen Zedernbaum in eure Scherben
Nehmt keinen Geist in eure Söldnerspflicht
Das Irrhaus wählt ihr euch zum Tribunale
Dem soll der Herrliche sich unterziehn
Den Gott in uns, den macht ihr zum Skandale
Und setzt den Wurm zum König über ihn
Und könnt ihr ja das Schöne nicht ertragen
So führt den Krieg mit offner Kraft und Tat
Sonst ward der Schwärmer doch ans Kreuz geschlagen
Jetzt mordet ihn der sanfte kluge Rat
Wie manchen habt ihr herrlich zubereitet
Fürs Reich der Not! wie oft auf euern Sand
Den hoffnungsfrohen Steuermann verleitet
Auf kühner Fahrt ins warme Morgenland
Umsonst, wenn auch der Geister Erste fallen
Die starken Tugenden, wie Wachs, vergehn
Das Schöne muß aus diesen Kämpfen allen
Aus dieser Nacht der Tage Tag entstehn
Begräbt sie nur, ihr Toten, eure Toten
Indes ihr noch die Leichenfackel hält
Geschiehet schon, wie unser Herz geboten
Bricht schon herein die neue beßre Welt
Text: aus zwei Fassungen im Sommer 1796 zusammengestellt
Musik: Felix Kroll