An die klugen Ratgeber

O laßt die Lust, das Große zu verderben Und geht und sprecht von eurem Glücke nicht Pflanzt keinen Zedernbaum in eure Scherben Nehmt keinen Geist in eure Söldnerspflicht Das Irrhaus wählt ihr euch zum Tribunale Dem soll der Herrliche sich unterziehn Den Gott in uns, den macht ihr zum Skandale ... Weiterlesen ... ...


Blödigkeit

Sind denn dir nicht bekannt viele Lebendigen? Geht auf Wahrem dein Fuß nicht, wie auf Teppichen? Drum, mein Genius! tritt nur Bar ins Leben, und sorge nicht! Was geschiehet, es sei alles gelegen dir! Sei zur Freude gereimt, oder was könnte denn Dich beleidigen, Herz, was Da begegnen, wohin du ... Weiterlesen ... ...


Der Wanderer

Einsam stand ich und sah in die Afrikanischen dürren Ebnen hinaus; vom Olymp reegnete Feuer herab. Fernhin schlich das haagre Gebirg, wie ein wandelnd Gerippe Hohl und einsam und kahl blickt’ aus der Höhe sein Haupt Ach! nicht sprang, mit erfrischendem Grün der schattende Wald hier In die tönende Luft ... Weiterlesen ... ...


Die Aussicht

Wenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben Ist auch dabei des Sommers leer Gefilde Der Wald erscheint mit seinem dunklen Bilde. Dass die Natur ergänzt das Bild der Zeiten Dass die verweilt, sie schnell vorübergleiten Ist aus Vollkommenheit, ... Weiterlesen ... ...


Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von Küssen Tunkt ihr das Haupt Ins heilignüchterne Wasser. Weh mir, wo nehm’ ich, wenn Es Winter ist, die Blumen und wo den Sonnenschein, Und Schatten der Erde? Die Mauern stehn ... Weiterlesen ... ...


Haus auf Abbruch

Da steht das Haus, mit Gold bestuckt, Von Krämern ehrfurchtsvoll beguckt, Doch langst schon windig wie Kulissen. Der Keller fault, die Wände sperrn Das hat den Schwamm bis auf den Kern. Das Ding hält nicht mehr stand. Da wackelt schon die Wand. Wann wird die Bude abgerissen? Im Hochparterre wohnt ... Weiterlesen ... ...


Jean Misére

In Lumpen, dem Verhungern nah Und kaum noch mächtig seiner Sinne Lag Jean Misére hilflos da: O Qual! ruft er, hältst du nicht inne? O Qual! Wird das nicht anders doch einmal? Mir hilft kein Freund, mir hilft kein Stern Der Markt ist öde und verlassen: Auf nacktem Steine schlief ... Weiterlesen ... ...


Rousseau

Wie eng begrenzt ist unsere Tageszeit. Du warst und sahst und stauntest, schon Abend ists, Nun schlafe, wo unendlich ferne Ziehen vorüber der Völker Jahre. Und mancher siehet über die eigne Zeit, Ihm zeigt ein Gott ins Freie, doch sehnend stehst Am Ufer du, ein Ärgernis den Deinen, ein Schatten, ... Weiterlesen ... ...


Schicksalslied

Ihr wandelt droben im Licht Auf weichem Boden, selige Genien Glänzende Götterlüfte Rühren euch leicht Wie die Finger der Künstlerin Heilige Saiten Schicksallos, wie der schlafende Säugling, atmen die Himmlischen Keusch bewahrt In bescheidener Knospe Blühet ewig Ihnen der Geist Und die seligen Augen Blicken in stiller Ewiger Klarheit Doch ... Weiterlesen ... ...


Schwabens Mägdelein

So lieb, wie Schwabens Mägdelein Gibts keine weit und breit Die Engel in dem Himmel freu’n Sich ihrer Herzlichkeit. Mir war noch immer wohl zu Sinn So lang‘ ich bei ihr war Bei meiner Herzenskönigin Im blonden Lockenhaar. Die Blumen wachsen sichtbarlich Wenn sie das Land begießt Es beuget Birk‘ ... Weiterlesen ... ...